TooliNG plant eine Reduktion der Aufwände bei der Werkzeugherstellung für die Großserienproduktion durch Entwicklung eines durchgängigen Digitalen Zwillings als Basis für die Nutzung von KI-Methoden.
Motivation und Problemstellung
Mit einem Aufwand von bis zu 24 Monaten nimmt der Werkzeugentstehungsprozess (WEP) von Presswerkzeugen einen erheblichen Zeit- und Kostenfaktor innerhalb der Produktion von strukturellen Automobilbauteilen ein. Insbesondere Presswerkzeuge für Karosserie- und Außenhautbauteile bedürfen aufgrund der geforderten Qualitätsmerkmale der Bauteile einer intensiven iterativen Anpassung der Werkzeugoberflächen. Der zeitliche Aufwand hat erhebliche Auswirkungen auf die Time-To-Market einer Fahrzeugbaureihe. Hinsichtlich immer kürzer werdender Entwicklungszyklen im Automobilbau stellt der WEP oftmals einen „Bottleneck“ in der Produktion dar. Innerhalb dieses hochkomplexen und von Expertenwissen dominierten Prozesses besteht zum heutigen Zeitpunkt keine Durchgängigkeit der digitalen Daten. Durch die Digitalisierung des WEP soll eine Datendurchgängigkeit geschaffen und datenbasierte Optimierungen durch Simulationen und KI-gestützte Assistenten ermöglicht werden.
Projektziel
TooliNG forscht an der Digitalisierung und Optimierung des Werkzeugentstehungsprozesses durch den Einsatz von Schlüsseltechnologien aus der Industrie 4.0. Mit einem Digitalen Zwilling und KI-gestützten Assistenten werden Ansätze zur Reduzierung der Iterationsschleifen bei den Anpassungen der Werkzeugoberflächen geschaffen und damit die Reduzierung des zeitlichen Aufwands im Werkzeugentstehungsprozess als Ganzes ermöglicht. TooliNG plant eine Reduktion der Aufwände bei der Werkzeugherstellung für die Großserienproduktion durch Entwicklung eines durchgängigen Digitalen Zwillings als Basis für die Nutzung von KI-Methoden.
Durchführung
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird der WEP durchgängig analysiert und eine Architektur für einen Digitalen Zwilling ausgearbeitet. Datenströme des WEPs werden analysiert und Expertenwissen digitalisiert. Auf Basis der geschaffenen Datendurchgängigkeit durch den Digitalen Zwilling werden selbstlernende Assistenten für die Wirkflächenerstellung, den Werkzeugbau und die TryOut-Operationen erforscht und in einem realen Produktionsumfeld erprobt. Auf diese Weise sollen innovative digitale Methoden nicht nur verstärkt im Bereich des Engineerings, sondern auch direkt im Shopfloor integriert werden.
Verbundkoordinator
David Küstner
Synergeticon GmbH
Projektvolumen
6,0 Mio. € (Förderanteil BMWK: 56,3%)
Projektlaufzeit
01.01.2022 – 31.12.2024
Ansprechpartner beim Projektträger
Fabian Hammel – E-Mail: hammelvdi.de
VDI Technologiezentrum GmbH
Das Projekt ist eines von bislang acht bewilligten Verbundprojekte des Moduls a2 des Förderprogramms Digitalisierung der Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie.