In den letzten Jahren hat die Bedeutung von Open Source in der Softwareentwicklung signifikant zugenommen. Unternehmen erkennen die Vorteile, die sich aus der Nutzung quelloffener Software ergeben, um ihre Produkte zu optimieren und Innovationen voranzutreiben. Parallel dazu entwickeln viele Organisationen Inner-Source-Strategien, die die Prinzipien der Open-Source-Entwicklung innerhalb der eigenen Strukturen anwenden. Dieses Vorgehen fördert nicht nur die interne Zusammenarbeit, sondern auch den Wissensaustausch zwischen verschiedenen Abteilungen. Einen tiefen Einblick in beide Ansätze und deren Umsetzung in der betrieblichen Praxis gab Zsuzsanna Gnandt von der Continental Automotive GmbH im transform-DiaLog im September. Sie betonte, dass die Herausforderungen bei der Implementierung von Open und Inner Source branchenübergreifend ganz ähnlich sind. Der Dialog zwischen Unternehmen ist entscheidend: „Voneinander und miteinander zu lernen, ist auch das Ziel unserer DiaLoge“, so unser Kollege Dr. Michael Hellwig, der die Veranstaltung federführend konzipierte und moderierte.
Rund 70 % des Codes im Fahrzeug sind Open Source, ergab eine Umfrage bei den Teilnehmenden. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Open Source jedes Unternehmen in der Fahrzeugindustrie betrifft. Gnandt erläuterte in ihrem Vortrag, dass Aspekte wie Compliance sowohl aus technischer als auch aus rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht relevant sind. Dennoch wird in der Branche oft vernachlässigt, wie diese Themen unternehmensintern organisiert werden können.
Gnandt betonte, dass eine hohe Open-Source-Reife eines Unternehmens Voraussetzung ist, um die Vorteile dieser Ansätze vollständig auszuschöpfen. Die Fähigkeit, Open Source effektiv zu nutzen, kann einen Wettbewerbsvorteil darstellen und zur Innovationskraft eines Unternehmens beitragen. Das Conti-Team leistet hier Pionierarbeit, indem es mit ihrem Manifest aktiv den Austausch zu anderen Firmen sucht, ähnlich wie es andere internationale Unternehmen tun. Ziel ist es zudem, das Thema „Open und Inner Source“ zu professionalisieren und den Community-Gedanken mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten zu vereinen.
Die Herausforderungen bei der Implementierung von Open/Inner Source wurden klar umrissen: Die Einhaltung spezifischer Regularien und Kundenanforderungen, etwa von OEMs, bleibt ein zentrales Thema. Zudem ist eine hohe Open-Source-Reife eines Unternehmens Voraussetzung, um die Vorteile dieser Ansätze vollständig auszuschöpfen. Die Fähigkeit, Open Source effektiv zu nutzen, kann einen Wettbewerbsvorteil darstellen und zur Innovationskraft eines Unternehmens beitragen. Was jedoch auch in der Diskussion deutlich wurde: Beiträge zu Open-Source-Prozessen lassen sich nicht erzwingen, sondern erfordern die Bereitschaft der Beschäftigten.
Open Source & Inner Source
… stärken die interne Kommunikation, fördern kreative Lösungen und beschleunigen Entwicklungsprozesse.
- Open Source: Quellcode ist öffentlich zugänglich, was Anpassung und Verbreitung durch Entwickelnde ermöglicht.
- Inner Source: Prinzipien von Open Source werden intern genutzt, um die Zusammenarbeit an Tools und Skripten für alle Teams zu fördern.
- Vorteile: Offenheit, Flexibilität und Innovationsförderung.
- Herausforderungen: Lizenzbedingungen, Mitarbeitermotivation sowie die Einhaltung von Regularien und OEM-Anforderungen.